Pétanque ist ein Spiel ...
... das von Menschen jeden Alters gespielt werden kann, auch von solchen, die körperlich beeinträchtigt sind. Besondere Kraft ist nicht nötig und so können alle miteinander spielen.
Die Entwicklung der Boule-Spiele reicht Jahrhunderte zurück. Schon im 13. Jahrhundert wurde in Frankreich mit Holzkugeln Boule gespielt. Die Popularität des Spiels stieg im 19. Jahrhundert stark an. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann man in Lyon das "Boule Lyonnaise" zu spielen. Auch das "Jeu Provencal" setzte sich in Süden Frankreich durch, das jüngste und heute populärste aller Boule-Spiele: "Pétanque".
Das Spiel entstand im Jahre 1910 in La Ciotat, einem kleinen Städtchen an der Côte d´Azur. Ein sehr guter, schon etwas älterer Spieler des Jeu Provencal musste zuschauen. Sein Rheuma plagte ihn, und er konnte weder den Ausfallschritt vollziehen noch konnte er die drei Schritte Anlauf zum Schuss nehmen, zu stark waren seine Schmerzen. Dennoch wollte er seinen Sport nicht aufgeben, und es kam ihm die Idee, die Wurfdistanz um einiges zu verkürzen und zudem ohne Anlauf im Stehen zu spielen. Man stand in einem Abwurfkreis und spielte auf eine Entfernung von 6 bis 10 m. Von der Abwurfposition - man musste mit geschlossenen Füßen im Kreis stehen - leitete sich auch der Name des Spiels ab.
Die Bezeichnung für "geschlossene Füße" heißt auf französisch "pieds tanqués", auf provencalisch hieß es "ped tanco". Diese beiden Wörter sind schon bald zu einem verschmolzen: Pétanque. Da das Spielfeld keinen strengen Regeln unterzogen wurde, eröffneten sich große Möglichkeiten, dieses Spiel auszuüben. Man war nicht mehr beschränkt auf ein genau eingeteiltes Spielfeld auf einem bestimmten Platz, sondern man spielte auf Plätzen vor Kirchen, in Parks und auf ungepflasterten Dorfstraßen.